(Quelle: Fupa Brandenburg, Autor: Kenny Fuhrmann)
Eine echte Pokalüberraschung konnten die Zuschauer am Samstag  im Dynamo-Sportpark bestaunen. Hierbei empfing der FSV Dynamo Eisenhüttenstadt den höherklassigen FC Stahl Brandenburg zur Zweitrundenbegegnung des AOK-Landespokals.


Bereits in der Anfangsphase konnte man auf dem Platz den vermeintlichen Klassenunterschied nicht wirklich feststellen. Im Gegenteil, Dynamo übte gleich von Beginn an mächtig Druck auf die Brandenburger aus. Die Gäste, sichtlich überrascht über den frechen Auftritt des Gastgebers, wollten einfach nicht so recht in die Partie finden. In der 16. Minute verwandelte Maik Frühauf nach einer zielgenauen Flanke von Daniel Friedrich den Ball per Flachschuss zur verdienten 1:0 Führung.
Doch der Gastgeber hatte seinen Torhunger noch nicht gestillt. In der 21. Minute baute Daniel Friedrich die Führung mit seinem Traumtor auf 2:0 aus. Kurz hinter der Mittellinie sah er Gästekeeper Christoph Böhm weit vor seinem Kasten stehen. Der Distanzschuss aus gut 35 Metern senkte sich unhaltbar über den zurückeilenden Böhm ins Netz. In der Folgezeit drosselten die Eisenhüttenstädter etwas das Tempo und Stahl Brandenburg erspielte sich zusehends mehr Spielanteile und folgerichtig auch erste gute Torgelegenheiten.

So gelang Alexander Tarnow in der 36. Minute der Anschlusstreffer für die Gäste aus Brandenburg. Sein Flachschuss aus gut 20 Metern schlug ins untere rechte Eck ein und ließ bei den Gästen wieder etwas Hoffnung aufkeimen. Diese schien in der 45. Minute dann vollends zurückgekehrt zu sein. Quasi mit dem Pausenpfiff erzielte Armin Schmidt nach passgenauem Zuspiel von Lucas Meyer über die linke Seite den überraschenden 2:2 Ausgleich. Dynamo hatte sich damit durch zwei Unaufmerksamkeiten in der Defensive um den verdienten Lohn der ersten 45 Minuten gebracht.

Man sollte meinen, dass dieser späte Doppelschlag die Eisenhüttenstädter vielleicht etwas aus der Bahn werfen könnte, doch der FSV kam auch im zweiten Spielabschnitt besser ins Spiel. Der eingewechselte Christian Wulff belebte zudem erheblich die Dynamo-Offensive. In der 51. Minute dribbelte sich Friedrich über die linke Außenbahn bis zur Grundlinie durch. Die anschließende Flanke verwertete Joker Wulff dann sehenswert per Direktabnahme zur erneuten Führung. Nur sechs Minuten später konnte man durch Steven Frühauf sogar die alte Zwei-Tore-Führung wiederherstellen. Gästekeeper Böhm ging zuerst noch siegreich aus dem Eins gegen Eins Duell gegen Dynamo-Angreifer Wulff hervor. Der Abpraller fiel jedoch Frühauf direkt vor die Füße, der den Ball nur noch einschieben musste.  Erneut konnte die Stahl-Offensive dem wenig entgegensetzen. Beide Teams zeigten sich im Anschluss zwar noch mehrmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor, es fehlte aber die letzte Konsequenz im Abschluss. In der 75. Spielminute sorgte Christian Wulff dann mit seinem sehenswerten Freistoß in den rechten Giebel für den 5:2 Endstand und gleichbedeutend damit, für die erste dicke Überraschung in dieser Pokalrunde. Die Gäste aus Brandenburg erwischten an diesem Wochenende einen gebrauchten Tag und konnten ihre spielerische Klasse nicht wie gewohnt auf dem Platz zeigen. Gegen einen frechen und unbekümmert aufspielenden Gastgeber scheidet man damit aus dem diesjährigen Pokalwettbewerb aus. Für den FSV Dynamo Eisenhüttenstadt geht die Reise im Pokal damit weiter und man darf sich berechtigte Hoffnung machen, in der nächsten Runde wieder einen attraktiven Gegner im Dynamo-Sportpark begrüßen zu können.

"Die Mannschaft hat sich für ihre gute Leistung belohnt. Nach der Führung in der ersten Halbzeit hatten uns die beiden Gegentore kalt erwischt. Aber wir haben in der zweiten Hälfte die Ordnung im Spiel nicht verloren und mit dem eingewechselten Christian Wulff balloffensiver gespielt und Sicherheit gewonnen", urteilt Sergej Frühauf, einer der drei Dynamo-Trainer.

"Das ist ein hoch enttäuschendes Ergebnis für uns. Die Mannschaft fand keine Einstellung zum Spiel. Wir haben fast alle Zweikämpfe verloren. Momentan sind wir eher eine bessere Landesliga-Mannschaft", folgerte am Ende Gäste-Trainer Eckart Märzke. Für Dynamo-Trainer René May bleibt die Hoffnung und Erwartung, "dass die Mannschaft so viel Selbstvertrauen aus dem Spiel mitnimmt, dass sie ihr Leistungsvermögen nun auch in Punktspielen zeigt."

Dynamo: Grummt - Lichtner (46. Weniger), Bartz, Dimitrij Altengof, Friedrich, Kretschmann, Arrach (46. Wulff), Klippenstein, Maik Frühauf, Grätz (64. Wiegel), Steven Frühauf - Schiedsrichter: Steffen Seifert (Lübbenau) - Zuschauer: 102