Eisenhüttenstadt (MOZ) Die Fußballer des FSV Dynamo Eisenhüttenstadt spielen bislang ihre beste Landesliga-Saison. Nachdem sie in den ersten beiden Serien jeweils um den Ligaverbleib bangen mussten, sind sie nach dieser Hinrunde in der Süd-Staffel Sechster.


Im dritten Landesliga-Jahr scheint der Knoten beim FSV Dynamo Eisenhüttenstadt endlich geplatzt zu sein. Nachdem die Dynamos in den ersten beiden Serien jeweils um den Klassenerhalt bangen mussten, ist dieser dieses Mal bereits nach der Hinrunde nahezu sicher. Rechnerisch ist der Abstieg möglich, doch 15 Zähler Abstand zu den Abstiegsrängen sind ein sehr großes Polster. "Der sechste Rang ist so ungefähr das, wo ich unsere Mannschaft auch sehe. Mit unserem kleinen Kader ist nicht mehr möglich. Das hat man auch zum Ende der Hinrunde gesehen, da war die Luft raus", resümiert Dietmar Brauer, der zusammen mit Dirk Liedtke den Landesligisten trainiert.

Grundstein für die ansprechende Zwischenbilanz ist der gute Saisonstart. Zwar waren die Dynamos mit einer 2:4-Heimniederlage gegen die SG Phönix Wildau gestartet (Brauer: "da haben wir den Gegner unterschätzt und in der Aufstellung Fehler gemacht"), doch dann ließen die Eisenhüttenstädter nach einem akzeptablen 1:1 in Erkner fünf Siege in Serie folgen. Hilfreich war da wohl, dass die Eisenhüttenstädter sich bereits zu Saisonbeginn als eingespieltes Team präsentieren konnten. Von den Stammspielern waren alle geblieben, hinzu kamen vom Kreisligisten FC Union Frankfurt der Regionalliga-erfahrene 36-jährige Stürmer Ronny Dzewior, vom EFC Stahl der 22-jährige Defensivspieler Dietrich Lichtner, vom FSV Bernau der ehemalige Cottbuser Sportschüler Alex Frühauf (20) und aus der zweiten Mannschaft der 39-jährige Sergej Frühjahr. "Wir brauchten einen Führungsspieler, der die Spieler auch außerhalb des Platzes führen kann", begründet Brauer die Rückkehr des Oldies. Während Alex Frühauf, der in der Winterpause den Verein mit unbekanntem Ziel verlassen hat, wie bereits ein Jahr zuvor beim EFC Stahl völlig enttäuschte, erfüllten Lichtner, Sergej Frühauf und Dzewior die in die gesetzten Erwartungen. Wobei der athletische Dzewior einige Zeit benötigte, um sich nach seinem Abstecher im kreislichen Spielbetrieb wieder an die höheren Anforderungen anzupassen. Einen Leistungssprung attestiert Brauer auch dem 19-jährigen Kevin Frühauf und dem 20-jährigen Maxim Altengof. "Beide sind immer zum Training da, sind athletisch top. Am fußballerischen werden wir noch etwas arbeiten müssen. Doch das kommt", erklärt Brauer.

Das gelungene erste Saisonviertel führt der Dynamo-Trainer nicht nur auf die Veränderungen im Kader zurück. So sei das viertägige Trainingslager in der Vorbereitung in Marienwerder ein voller Erfolg gewesen. "Dort hatten die Jungs kein Fernsehen, kein Internet und kein Handy. Sie konnten sich auf ihre Aufgabe konzentrieren und wuchsen als Mannschaft zusammen." Zwar sei der Kader mit etwa 15 Spielern relativ gering, doch sei die Trainingsbeteiligung mit 80, 90 Prozent ausgesprochen gut.

Dennoch blieben die Dynamos vor Rückschlägen nicht gefeit. Der erste ereignete sich ausgerechnet dann, als die Eisenhüttenstädter ihr fünftes Spiel in Folge gewonnen hatten. Im heimischen Sportpark war nach Brandstiftung das Gebäude mit Imbissraum und einem Lager mit zahlreichen Trainingssachen abgebrannt. Zwar erklärten sich zahlreiche Vereine solidarisch mit den Eisenhüttenstädtern, doch die Hauptlast des Schadens liegt beim Landesligisten. Immerhin lief der Trainingsbetrieb weiter, fiel keine Partie aus und wurde für die Zuschauer umgehend ein neuer Imbissstand errichtet. Die Brand-Ruine jedoch steht immer noch. Den zweiten Rückschlag gab es sportlich, als Tabellenführer VfB Krieschow den Dynamos mit einem 5:0 ein deutliches Stoppzeichen setzte. Obwohl die Eisenhüttenstädter mit Christian Wulff und Daniel Friedrich über zwei überdurchschnittliche Landesliga-Spieler verfügen, reicht das bei allem Teamgeist nicht für ein absolutes Spitzenteam. Doch ein Platz im vorderen Tabellendrittel sollte schon möglich sein.

Spielerstatistik FSV Dynamo
Einsätze/Tore/Gelb/Rot-Gelb/Rot
Benjamin Bartz (15/0/1/0/0), Sebastian Grummt (15/0/0/0/0), Sergej Frühauf (15/0/1/0/0), Kevin Frühauf (15/5/0/0/0), Dietrich Lichtner (14/2/0/0/0), Konstantin Klippenstein (124/0/1/0/0), Daniel Friedrich (14/4/4/0/0), Christian Wulff (14/8/3/0/0), Ronny Dzewior (11/7/4/0/0), Christian Grätz (11/1/2/0/0), Benjamin Freist (10/1/6/1/0), Jörg Wiegel (10/1/2/0/0), Maxim Altengof (9/1/2/0/0), Alex Frühauf (9/1/0/0/0), Tom Nolten (9/1/0/0/0), Boris Lichtner (4/0/1/0/0), Martin Brunzel (3/0/0/0/0), Alexander Schönfeld (2/0/0/0/0), Peter Mahlig (1/0/0/0/0), Dimitrj Altengof (1/0/0/0/0), Robert Paschke (1/0/1/0/0)

Spiele des FSV Dynamo
Wildau 2:4 (H), Erkner 1:1 (A), Ludwigsfelde 1:0 (H), Burg 4:2 (A), Blankenfelde-Mahlow 3:1 (H), Luckenwalde 3:0 (A), Fürstenwalde 3:1 (H), Krieschow 0:5 (A), 1. FC Guben 0:0 (H), Rüdersdorf 4:0 (A), Kolkwitz 4:2 (H), Ströbitz 0:0 (A), Brieske/Senftenberg 1:4 (H), Briesen 5:2 (A), Petershagen-Eggersdorf 1:3 (H)