Der FSV Union Fürstenwalde II hat im Ostbrandenburg-Derby der Landesliga Süd beim FSV Dynamo Eisenhüttenstadt einen 0:3-Halbzeitrückstand wettgemacht. Der Ausgleich fiel in der Nachspielzeit.

Gegensätzlicher konnten die Gefühlswelten nach dem Abpfiff nicht sein: Während die Fürstenwalder Spieler und Betreuer lautstark jubelten und die Fäuste ballten, sanken die Eisenhüttenstädter Akteure enttäuscht zu Boden. Was war passiert? In der allerletzten Sekunde des Spiels hatte Tim Lehmann einen Freistoß von Höhe der Mittellinie in den linken Torwinkel geschlagen - ein Traumtor, bei dem Dynamos Schlussmann Sebastian Grummt nicht die beste Figur abgab. Ich habe gesehen, dass der Torwart weit draußen stand. Eigentlich wollte ich den Ball in den Sechzehner bringen, er ist mir zum Glück ein wenig abgerutscht, sagte Lehmann. Der Treffer des 19-Jährigen bedeutete den 3:3-Endstand in einem abwechslungsreichen Spiel. Dynamo war nach einem flotten Beginn mit Möglichkeiten auf beiden Seiten früh in Führung gegangen. Fürstenwaldes Torhüter Sebastian Drömert war etwas überhastet aus seinem Kasten gestürmt, Steven Frühauf musste den Ball nur noch einschieben (12.). In der Folge übernahmen die Gastgeber das Kommando und erspielten sich zahlreiche Torgelegenheiten. Auf der Gegenseite lenkte Grummt einen schönen Schuss aus der Drehung von Unions Nisarahmad Nikzad mit den Fingerspitzen noch über die Querlatte (19.).
Der agile Daniel Friedrich leitete das 2:0 ein: Seine Flanke bekamen die Gäste nicht aus dem Fünfmeterraum und Jan Kretschmann schaltete am schnellsten (23.). Dynamo spielte nun schnell und schnörkellos, zeigte sich aber vor Unions Tor zu inkonsequent. Zweimal Robert Glaser und erneut Kretschmann hätten schon frühzeitig das Ergebnis in die Höhe schrauben können. Nach einem langen Ball von der Mittellinie von Dynamos Innenverteidiger Yvan Ngoyou köpfte Kretschmann die Kugel zur 3:0-Halbzeitführung in die Maschen (37.).
Sekunden nach dem Seitenwechsel hätte Maik Frühauf alles klar machen können, doch der Eisenhüttenstädter scheiterte freistehend gegen Drömert (46.). Besser machte es Fürstenwaldes Spielertrainer Christian Mlynarczyk, der zwei Gegenspieler abschüttelte und dann aus spitzem Winkel zum 1:3 traf (52.).
Danach übernahmen die Gäste mehr und mehr die Spielkontrolle, Dynamo kam kaum noch vor das gegnerische Gehäuse. Nachdem Grummt einen Schuss nur abklatschen konnte, staubte der eingewechselte Alilou Savadogo zum Anschlusstreffer ab (78.). Nun begannen die Hausherren zu schwimmen. Den einzigen Entlastungsangriff vergab Dietrich Lichtner mit einem Schuss an den Außenpfosten (82.). Einen wuchtigen Kopfball von Mlynarczyk konnte Sebastian Grummt noch entschärfen, beim Ausgleich in der Nachspielzeit hatte er dann das Nachsehen.

Dynamos Co-Trainer Dietmar Brauer, der den verhinderten Dirk Liedtke vertrat, war nach der unglücklichen Punkteteilung sichtlich bedient: Wir haben den Gegner im Spiel gehalten, weil wir unsere Chancen nicht genutzt haben.

Laut wurde es in der Pause in der Gäste-Kabine, wie Christian Mlynarczyk verriet. Das Spiel war verloren. Ich habe den Jungs gesagt, mehr als den Rückstand aufholen können wir nicht, berichtete der 34-jährige Spielertrainer. Natürlich haben wir auch Glück gehabt, aber letztlich ist es eine gerechte Punkteteilung. Wir haben immer daran geglaubt, noch auszugleichen das hat man auch gemerkt. Wir haben jetzt zwei Derbys gegen Schöneiche und Briesen, da müssen wir genauso auftreten wie in der zweiten Halbzeit, sagte Mlynarczyk.

Dynamo: Sebastian Grummt – Eddi Hantelmann (68. Dietrich Lichtner), Yvan Ngoyou, Konstantin Klippenstein, Najibullah Ahmadi (43. Dimitrij Altengof) – Robert Glaser (90. Nayeb Fatahi), Maik Frühauf, Daniel Friedrich, Oliver Weniger – Steven Frühauf, Jan Kretschmann

FSV Union II:  Sebastian Drömert - Alexandros Dingas, Enrico Below, El Paflo Idriss, Romeo Bezill (42. Alilou Fadigo Savadogo) -Tim Lehmann, Erik Steinmetz - Nisarahmad Nikzad (54. Mohammad Bayat), Jason Rupp, Sharam Naseri - Christian Mlynarczyk

Zuschauer: 86

Schiedsrichter: Riko Grasme (Lübbenau)